Folge 12: Pflanzenmonster

Shownotes

Der Frühling ist da, die Triebe sprießen, und die Bäume schlagen aus! Passend zur Jahreszeit entführen wir euch heute ins Reich der Natur. Während es in den letzten Folgen um Religion und Geschichte ging, sprechen wir diesmal über Biologie – konkret: über Pflanzenmonster und phantastische Herbarien. Wir fragen uns, welche monströsen Pflanzen in Rollenspielen auftauchen und inwiefern sich ihre Beschreibung an der realen Botanik orientiert. Wie sind die Pflanzen beschaffen, die als Vorbilder für Monster im Rollenspiel dienen?

Zum Einstieg schauen wir uns Pflanzenmonster in der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte an: Welchen Pflanzen wurden immer schon monströse Zuge angedichtet – und warum? Wir lernen die bösen Baumgeister der keltischen und japanischen Mythologie kennen sowie die monströsen Heil- und Giftpflanzen der europäischen Medizin. Nachdem wir erfahren haben, welche Tricks vor dem tödlichen Schrei der Alraune schützen, lauschen wir den reißerischen Schilderungen fabulierfreudiger Wissenschaftler, die im 19. Jahrhundert von menschenfressenden Schling- und Würgepflanzen in Lateinamerika und Madagaskar berichten.

Danach betrachten wir Pflanzenmonster aus biologischer Sicht. Was sind Pflanzen überhaupt? Durch welche Merkmale unterscheiden sie sich von Tieren? Wir begegnen fleischfressenden Pflanzen, die unterschiedliche Arten von Fallen besitzen, und entdecken Kommunikation und Bewegung als Merkmale, die Pflanzen monströs erscheinen lassen. Außerdem erfahren wir von wunderlichen Tieren, die sich dank Mimikry als Pflanzen zu tarnen wissen und so die Grenzen verschwimmen lassen.

Schließlich schauen wir uns Pflanzenmonster in verschiedenen Rollenspielen an und fragen, wie sie vor dem Hintergrund der Biologie eingeordnet werden können. Wo stimmen die Beschreibungen phantastischer und echter Pflanzen überein, und wo weichen sie voneinander ab? Welche innovativen Monster könnte man entwerfen, wenn man sich stärker von den tatsächlichen biologischen Gegebenheiten inspirieren ließe? Viel Spaß beim Hören!

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Kapitelmarken:

00:00:00 Die Natur erwacht!

00:03:15 Kultur- & Wissenschaftsgeschichte

00:04:26 Böse Baumgeister

00:12:10 Heil- & Giftpflanzen - die Alraune

00:21:16 Schling- & Würgeranken

00:27:53 Biologie: Was sind Pflanzen?

00:31:42 Fleischfressende Pflanzen

00:36:48 Giftpflanzen

00:39:03 Kommunikation

00:41:08 Bewegung

00:43:43 Pflanzentiere & Grenzphänomene

00:47:00 Rollenspiel: DSA, DnD, BtW

00:55:51 Vaesen, Degenesis

00:59:43 Biologische Anregungen

01:01:31 Natur vs. Kultur?

01:09:03 Shoutout, Jubiläum, Dankeschön!

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Shoutout:

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Literaturempfehlung:

Parker, Steve: Meister der Tarnung. Wie Tiere sich unsichtbar machen, Darmstadt: wbg 2022.

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Urheberrechtshinweis: Für Intro und Outro werden die Sounds „Monster Roar“ von darkzanite und „Ambient Intro“ von Kelewin verwendet, beide unter einer Creative Commons Attribution License verfügbar.

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„Ich habe auf dieser Welt kein ausgesprocheneres Ungeheuer und Wunder gesehen als mich selbst.“ (Montaigne)

„Welche Chimäre ist doch der Mensch! Welch Unerhörtes, welch Ungeheuer, welch Chaos, welch widersprüchliches Wesen, welch Wunder!“ (Pascal)

„Der ist ein Ungeheuer, der nicht die liebt, die seinen Geist befruchtet haben.“ (Voltaire)

„Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird.“ (Nietzsche)

Kommentare (4)

Björn Herzig

Besten Dank, Michael! Freut uns sehr, wenn Dir das ungewöhnliche Thema zugesagt hat! Die keltischen Gottheiten finden wir auch sehr faszinierend, und der Gehörnte König hat Björn als Kind öfters im Schlaf heimgesucht ... Der Aufsatz von Anna Milon klingt ja abgefahren - da freuen wir uns noch mehr auf Deinen Horror-Sammelband als ohnehin schon! Bei Symbaroum, dem Dark-Fantasy-Rollenspiel von Free League, gibt es einige Monster, die vom Cernunnos inspiriert scheinen. Und ja, Herne the Hunter! Hab die Serie damals als Kind gesehen. Die Figur taucht (neben Shakespeare) auch bei Tad Williams und - als Parodie - bei Terry Pratchett auf.

Björn Herzig

Hallo WeltenBauStelle! Vielen Dank für Dein Lob und die wertvollen Hinweise! Nachdem wir in Folge 7 ("Die Ordnung der Monster") mit den Bestiarien die systematischen Klassifikationsmöglichkeiten der tierischen Ungeheuer besprochen haben, wollten wir unbedingt noch eine Folge über die Ordnung der Pflanzenmonster machen. Als studierte Biologin war Kathrin dafür prädestiniert ... Den Erlkönig haben wir tatsächlich übersehen, obwohl wie beide große Vaesen-Fans sind! Das Buch von Madlen Ziege klingt sehr interessant! Gerade die Schnittstelle zwischen Pflanze und Tier fanden wir auch besonders spannend ... und geradezu geheimnisvoll! Weiterhin frohes Werkeln an Al'Varia!

Michael Kleu

Ungewöhnliches Thema! Cool! Hat mir gefallen, von Cernunnos zu hören. Durch Judith C. Vogt und Mira Lob habe ich irgendwie ein Faible für keltische Gottheiten bekommen. Meine Kollegin Anna Milon, die einen Beitrag im neuen Horror-Sammelband geschrieben hat, hat sich auf gehörnte Gottheiten spezialisiert. Total cooles Thema! Die Älteren werden sich vielleicht an Robin of Sherwood und Herne the Hunter erinnern ;-)

WeltenBauStelle

Sehr tolle Episode! Hat mir wie alle anderen wirklich gut gefallen und fast auch gut den Wissensstand zusammen. Mir hat nur irgendwie der klassische Erlkönig mit seinen Töchtern gefehlt, aber der wird ja sowieso fast überstrapaziert (und gibt es jetzt auch bei Vaesen). Zu empfehlen wäre auch noch das Buch von Madlen Ziege, Kein Schweigen im Walde: Wie Tiere und Pflanzen miteinander kommunizieren.

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